Errichtungsdatum: Februar 2023
Standort: Friedhof, Frechen-Bachem
Koordinaten: [50.901389, 6.816056]
Hier bestattete Personen
Die Namen der hier Bestatteten sind in alphabetischer Reihenfolge:
Ira Alexandrowa aus Russland | 19.7.1921 – 30.1. 1945, arbeitete auf dem Burghof in Buschbell, Tod durch Suizid |
Maria Bembas (Bębas) aus Polen | 19.10.1926 – 3.3.1945, arbeitete auf Neu-Hemmerich, Tod durch Granattreffer |
Hedwig (Jadwiga) Borowczak, geb. Batcoviak, aus Polen | 23.8.1886 – 7.4.1943, arbeitete zusammen mit mehreren Familienangehörigen auf dem Neuenhof in Frechen, starb nach längerer Krankheit |
Gadschi und Tagma Chamamatow aus Russland | 1915 – 22.11.1944, Tod durch Luftangriff |
Jadwiga Iwanjura, geb. Kuschmir, aus Russland | 29.3.1900 – 4.2.1946, starb an Herzschwäche |
Pauline Jaworowska aus Polen | gest. 27.2.1946 |
Ilse Kludwija aus Russland | 18.3.1926 – 2.4.1945 arbeitete auf Neu-Hemmerich, starb im Frechener Krankenhaus an Herz- und Kreislaufschwäche |
Wladimir Malojew aus der Ukraine | 30.7.1944 – 10.1.1945, seine Eltern arbeiteten auf dem Burghof in Buschbell, starb an Lungenentzündung |
Jan Mischuk aus Polen | 22.11.1855 – 2.2.1945, wohnte mit Familienangehörigen in einer Baracke auf der Hochstedenstraße |
Alexej Petkow aus der Ukraine | 15.1.1923 – 15.11.1944, arbeitete auf dem Burghof in Buschbell, Tod durch Tuberkulose |
Roman Sobecki aus Polen | 17.8.1917 – 3.3.1945, arbeitete auf Neu-Hemmerich, Tod durch Granattreffer |
Nadia Stabińska aus Polen | 1890 – 24.11.1945 |
Maria Terawska aus Polen | 24.11.1906 – 17.5.1946 |
(Die Namen sind auf den Grabsteinen nicht immer richtig geschrieben.)
Einige der Schicksale berühren besonders. Ira Alexandrowa, die einzige, von der ein Bild überliefert ist, wurde am 19. Juli 1921 in Kalinin (etwa 100 km nordwestlich von Moskau) geboren. Sie musste wie Alexej Petkow und die Eltern des im Alter von fünf Monaten gestorbenen Wladimir Malojew (s.o.) in Buschbell auf dem Burghof, der 400 Morgen großen Obstplantage des Jakob Schlösser, arbeiten. Am 30. Januar 1945 beging sie Selbstmord durch Trinken von Essig-Essenz. Den Grund kennen wir nicht. Fünf Wochen später erreichten die Amerikaner Frechen, und dann wäre sie frei gewesen.
Noch am für Frechen vorletzten Kriegstag starben Maria Bembas und Roman Sobecki. Die 1926 in Bachem geborene Maria Bembas war keine Zwangsarbeiterin; ihre polnische Familie arbeitete schon seit den 1920er Jahren auf dem Gut Neu-Hemmerich und wohnte nicht in einem Lager, sondern auf der Grachtenhofstraße 58. Dort kamen sie und Sobecki am 3.3.1945 abends um 17.30 Uhr durch einen amerikanischen Granattreffer ums Leben.
Weitere Informationen finden Sie unter anderem über das Dokumentationsprojekt "Polnische Gedenkstätten und Kriegsgräber in Deutschland" (Öffnet in einem neuen Tab) der Warschauer Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“.